
Nach dem sensationellen Erfolg von „Wächter der Nacht“ hat Lukianenko zwei Jahre später eine langerwartete Fortsetzung geliefert. Hierzulande hat es natürlich weniger gedauert – alle Bände sind zwischen Herbst 2005 und Frühjahr 2007 schnell hintereinander erschienen. Doch dessen unbeachtet, ist Wächter des Tages der Versuch, die andere Seite der Wachen zu durchleuchten. Und so ist die Hexe Alissa, die im ersten Buch episodenhaft erscheint, im ersten Drittel des zweiten Buchs die Hauptperson. Verdammt ungewöhnlich, aber – auch verdammt spannend. Wir bekommen Einblick ins Hauptquartier der Dunklen, (das viel luxuriöser liegt, als das der Lichten), und in die Mentalität der Dunklen Anderen aus erster Hand.
Geschichte 1: Zutritt für Unbefugte erlaubt
Wieder ist in Moskau eine Dunkle Andere tätig. Eine Hexe verdient ihren Lebensunterhalt mit Verkäufen von Dienstleistungen: Zurückholen von Ehemännern, Abtreibungen und sonstige magischen Verbrechen, die streng gegen den Vertrag der Anderen verstoßen. Dies kann nicht so weitergehen, und es kommt zu einem Zusammenstoß der Patrouillen der Nachtwache und der Tagwache in ihrer Wohnung. Während dieses Kampfes verliert die Dunkle Hexe Alissa, ehemalige Geliebte Sebulons, ihre Zauberkraft vollständig. Zur Erholung wird sie ins ehemalige Pionierlager Artek als Erzieherin losgeschickt und lernt einen jungen Kollegen Igor kennen, in den sie sich verliebt. Als sie ihre Kräfte wiedererlangt, entdeckt sie, dass Igor ein Lichter Anderer ist…
Geschichte 2: Fremd unter Anderen
Ein Mann mit Amnesie bricht aus einem ukrainischen Städtchen nach Moskau auf. Er weiß nicht, was er dort soll, denn was er tun muss, erkennt er nur auf Eingebung. Dennoch weiß er auch, dass er ein dunkler Anderer ist, und dass seine Macht stetig und sehr schnell am wachsen ist. In Moskau gerät er schnell in Konflikt mit der Nachtwache, allen voran Anton Gorodezki. Als dann eine Sekte ein mächtiges magisches Artefakt, die Kralle Fafnirs, entführt und nach Moskau bringt, eskaliert die Situation…
Geschichte 3: Eine Andere Kraft
Anton soll die Sektanten, die die Kralle Fafnirs gestohlen haben, nach Prag überführen, wo die Inquisition, eine große Schlichtungsinstitution über den beiden Wachen, ein Tribunal einberufen hat. Begleitet wird er von einem Vertreter der Tagwache namens Edgar, einem dunklen Magier aus Estland. Während des Aufenthalts in Prag kommt Edgar zu der Erkenntnis, dass Sebulon ein doppeltes Spiel treibt – er will anscheinend Fafnir, einen großen Zauberer von einst, wieder zum Leben erwecken…
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