Wednesday, April 9, 2008

Mach's gut und danke für den Fisch


Im Folgenden eine meiner absoluten Lieblingsstellen aus dem 4ten Teil der Serie Per Anhalter durch die Galaxis, die die einzigartigen, auf Brequinda beheimateten, fuolornisischen Feuerdrachen beschreibt und über deren Natur berichtet.




In alter Zeit, lange vor der Ankunft des Sorth von Bragadox, als Fragilis sang und Sexaquinde von Quenelux regierte, als die Luft lind war und die Nächte aromatisch, und dennoch jede es irgendwie fertigkriegte, oder wenigstens behaupteten sie das, aber wie um alles auf der Welt sie denken konnten, dass irgendjemand auch nur entfernt so naiv wäre, bei all der linden Luft und den aromatischen Nächten und was nicht noch einen so alberne Behauptung zu glauben, das ist allen ein Rätsel, Jungfrau zu bleiben, war es unmöglich, auf Brequinda im Foth von Avalars einen Backstein in die Gegend zu schmeißen, ohne mindestens ein halbes Dutzend fuolornisischer Feuerdrachen zu treffen.

Ob man das vielleicht wollte ist eine andere Sache. Nicht das die Feuerdrachen keine im Grunde friedliebende Spezies gewesen wären, denn das waren sie. Sie verehrten den Frieden auf tot und kaputt, und dieses überschwängliche Verehren von Dingen auf tot und kaputt war oftmals in sich das Problem: man verletzt so oft den, den man liebt, vor allem, wenn man ein fuolornisischer Feuerdrache ist mit einem Atem wie ein Raketenantrieb und Zähnen wie ein Parkgitter. Ein anderes Problem war, wenn sie erst mal in Fahrt waren, dann verletzten sie auch gleich noch jede Menge von denen mit, die von anderen Leuten geliebt wurden. Addieren Sie zu all dem die relativ kleine Anzahl Verrückter, die tatsächlich in der Gegend herumliefen und mit Backsteinen warfen, und Sie kommen auf eine Riesenzahl von Leuten auf Brequinda im Foth von Avalars, die von Drachen ernstlich verletzt wurden.

Aber machten sie sich was draus? Nein.

Hörte man sie sich über ihr Schicksal beklagen? Nein.

Die fuolornisischen Feuerdrachen wurden in allen Gegenden auf Brequinda im Foth von Avalars wegen ihrer wilden Schönheit, ihrer noblen Art und ihrer Angewohnheit verehrt, Leute zu beißen, von denen sie nicht verehrt wurden.

Und warum das?

Die Antwort war einfach.

Sex.

Aus irgendwelchen unbegreiflichen Gründen hat es was geradezu unerträglich Erotisches, in mondeshellen Nächten, die in Numero lind und aromatisch sowieso schon gefährlich sind, riesige feuerspeiende Zauberdrachen tief über den Himmel fliegen zu sehen.

Warum das so ist, hätte die von Romantik berauschte Bevölkerung von Brequinda im Foth von Avalars einem nicht sagen können, sie würde aber nicht aufgehört haben, die Angelegenheit zu diskutieren, sobald die Wirkung mal da und unübersehbar war, denn kaum war ein Schwarm von einem halben Dutzend seidenflügliger, lederleibiger fuolornisischer Feuerdrachen über den Abendlichen Horizont in Sichtweite geflattert, da hastete die Hälfte der Bevölkerung von Brequinda mit der anderen Hälfte in den Wald, um dort gemeinsam eine geschäftige und atemlose Nacht zu verbringen, mit den ersten Strahlen der Morgendämmerung verklärt lächelnd und glücklich wieder aufzutauchen und immer noch ganz liebreizend zu behaupten, Jungfrauen zu sein, wenn auch ziemlich errötete und erhitzte Jungfrauen.

Pheromone sagten einige Forscher.

Irgendwas Akustisches, behaupteten andere.

Die Gegend war ständig angefüllt mit Forschern, die dem allen auf den Grund zu kommen versuchten und sich viel Zeit dafür ließen.

Es überrascht nicht, dass die so anschauliche und aufreizende Darstellung des Anhalters über die allgemeine Lage auf diesem Planeten sich unter den Hitchhikern, die sich von ihm führen lassen, als erstaunlich beliebt erwiesen hat und deshalb einfach nie gestrichen wurde, und es bleibt so den heutigen Reisenden überlassen, selber rauszufinden, dass das heutige moderne Brequinda im Stadtstaat Avalars mittlerweile aus kaum mehr als Beton, Striptease-Lokalen und Drachenburger-Bars besteht.

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